Dein Mann ist schwul? Berücksichtige den Faktor Zeit!

von | Allgemein, Coaching, Persönlichkeitsentwicklung

Wir sprechen…

  • über die Gezeiten deiner Gefühle, wenn dein Mann schwul ist,
  • weshalb es wichtig ist, die Welle zu reiten und wie dir das am besten gelingt,
  • darüber, dass gerade jetzt der richtige Moment sein könnte, um dir Zeit für deine Wünsche und Träume zu nehmen,
  • und weshalb der Rat “Lass dir Zeit!” auch noch eine zweite Seite hat.

Video-Transkript

1. Erlaube dir Zeit für deine Gefühle!

Bibeltext “Alles hat seine Zeit” aus Prediger/Kohelet, Kapitel 3, Vers 1-8: 1 Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde: 2 Geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit; pflanzen hat seine Zeit und ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit; 3 töten hat seine Zeit, heilen hat seine Zeit; abbrechen hat seine Zeit, bauen hat seine Zeit; 4 weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit; klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit; 5 Steine wegwerfen hat seine Zeit, Steine sammeln hat seine Zeit; herzen hat seine Zeit und aufhören zu herzen* hat seine Zeit; 6 finden hat seine Zeit, verlieren hat seine Zeit; behalten hat seine Zeit, wegwerfen hat seine Zeit; 7 zerreißen hat seine Zeit, zunähen hat seine Zeit; schweigen hat seine Zeit, reden** hat seine Zeit; 8 lieben hat seine Zeit, hassen hat seine Zeit; Streit hat seine Zeit und Friede hat seine Zeit.

*In einer anderen Übersetzung heißt es “umarmen hat seine Zeit und loslassen hat seine Zeit”. / **Das war Thema der 2. Erste Hilfe-Maßnahme.

Erlaube dir Zeit für Traurigkeit und Freude

Zeit für Gefühle

 

Das können absolut angemessene Reaktionen sein. Erlaube dir Zeit für Ratlosigkeit und Zweifel. “Wo geht´s jetzt lang? Was ist der nächste Schritt? Wie gehe ich mit dem Ganzen um?” Erlaube dir auch Zeit für Wut. Aber auch für Freude, Lachen, für Ausgelassenheit und Spaß. Die Beziehung zu deinem Mann ist ein großer Teil deines Lebens, aber sie ist nicht dein ganzes Leben.

Was bedeutet es, dir das alles zu erlauben? Es bedeutet, dass du mit den Gezeiten deiner Gefühle gehst und nicht gegen sie.

Die Gezeiten deiner Gefühle

Tja, aber wie kann das gelingen? Dafür möchte ich dir ein paar Schritte an die Hand geben.

1. Schritt: Wahrnehmen…

Nimm einfach mal wahr, was da gerade in dir abläuft. Was für ein Punk geht gerade in dir ab? Spür hin!

2. Schritt: Benennen…

Und dann: Frage dich, was ist das für ein Gefühl, dass du gerade wahrnimmst? Wie heißt es? Benenne es!

3. Schritt: Lokalisieren…

Wo im Körper spürst du dieses Gefühl? Wo genau? Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Das kann für jeden anders sein. Und auch je nach Situation und Gefühl ist es unterschiedlich. Fühlst du es im Solarplexus, im Magen-/Bauchbereich? Oder eher im Herzen? Oder noch ein Stück weiter oben im Hals oder auf den Schultern?

Auch zwischen den Schulterblättern, gibt es einen Punkt, wo man es spüren kann. Dort fühlen wir oft in Form von Verspannungen und Schmerzen die Dinge, die uns vermitteln, dass wir vermeintlich nicht gut genug sind.
Nimm wahr, spüre und lass das Gefühl einfach mal da sein. Wertfrei!

4. Schritt: Atmen…

Und dann atme einfach mal da hinein. Genau an diese Stelle. Du musst gar nicht genau wissen, wie das geht. Atme einfach und stell dir dabei vor, dein Atem gelangt genau an diese Stelle, wo du dieses Gefühle gerade spürst.

5. Schritt: Abfließen lassen…

Wenn du bemerkst, dass es nach einigen Atemzügen leichter wird, sich etwas ent-spannt, dann stell dir vor, wie du mit deinem Atem dieses Gefühl durch dein Körper nach unten hinaus abfließen lässt.

6. Schritt: Zittern und Schütteln…

Dieser Schritt lässt sich sehr gut bei Tieren, z.B. bei Hunden beobachten. Bei starken Emotionen, seien es positiv oder negativ empfundene, geht ganz oft ein leichtes oder stärkeres Zittern durch den Körper, und/oder das Tier schüttelt sich und geht dann , wieder neutral gestimmt, seinen Alltags-Dingen nach. Zittern und Schütteln sind also Reaktionen, mit deren Hilfe das Tier den emotionalen Stress wieder aus dem Körper los wird.

Was ich dir damit sagen will, ist: Dich nach diesem starken Gefühl zu schütteln, kann dir helfen, dass du´s leichter wieder aus deinem Organismus raus bringst. (Das hat übrigens auch Eingang in die körperorientierte Traumatherapie gefunden.)

Wenn du jetzt sagst, mich zu schütteln, das klingt aber schon irgendwie geschüttelt, dann tu ‘ne coole Mucke rein und tanz dazu. Das funktioniert auch.

Die Welle reiten…

Und damit ist dir jetzt wahrscheinlich auch klar, warum es besser ist, die Welle zu reiten. Also mit diesen Gefühlen zu gehen und dir auch wirklich zu erlauben, dir Zeit dafür zu nehmen, sie zu empfinden. Eigentlich hast du auch gar keine andere Chance. Denn wenn du die Welle nicht reitest und versuchst diese Gefühle unter die Füße zu kriegen, indem du sie unterdrückst, mag dir das vielleicht für den Moment gelingen, aber irgendwann tauchen sie wieder auf. Häufig an Stellen, wo sie viel schwerer zu bewältigen sind.

Deswegen, reite die Welle mit Hilfe dieser Schritte. Probier sie einfach mal aus. Und du wirst merken, dass deine Gefühle so auch den richtigen Stellenwert bekommen. Denn weißt du, die Gefühle an sich sind eigentlich eine körperliche Reaktion. Mit denen wird unser Körper fertig. Ganz so wie es die Tiere machen. Mit denen können wir fertig werden. Was gefährlicher ist, sind die Geschichten, die wir uns dazu erzählen. Deswegen ist einer meiner zentralen Sätze, den ich gern immer wieder sage:

Achte auf deine Gedanken! Du könntest sie dir glauben! (inteama.com)

Das bedeutet nicht, dass wir unsere Gedanken kontrollieren könnten. Ich glaube, wir würden verrückt bei so vielen Gedanken, die das tagtäglich sind und uns so durch den Kopf schießen. Kontrollieren geht nicht. Aber es gibt die Möglichkeit, den Gedanken nicht anzuhaften, an ihnen nicht kleben zu bleiben. Das ist das Entscheidende. Und eine Entscheidung!)

Die 3-Sekunden-Regel

Ich weiß nicht, ob du die 3-Sekunden-Regel kennst. Die besagt, dass wir knappe 3 Sekunden zur Verfügung haben, um dafür zu sorgen, dass sich Gedanken nicht in unserem Kopf festsetzen. Du denkst sie zwar, aber du musst sie ja nicht unbedingt zu Kaffee und Kuchen einladen ☺︎ – wenn´s keine hilfreichen Gedanken sind.

Nun, wie kannst du Gedanken stattdessen behandeln, wenn du merkst, sie sind destruktiv und bringen´s überhaupt nicht? Du denkst andere Gedanken. Du hinterfragst, ob das wirklich der Wahrheit entspricht, was du gerade denkst und ersetzt sie durch Gedanken, die wirklich hilfreich sind. Und dafür hast du drei Sekunden Zeit. Das könnte sich ausgehen.☺︎

Ein praktisches Beispiel

Das kann für dich so aussehen: Du spürst zum Beispiel Traurigkeit. “Ja, ich bin traurig. Aber es ist nicht wahr, dass ich nichts wert bin. Und es ist nicht wahr, dass mich keiner mag. Und es ist auch nicht wahr, dass ich schuld daran bin, dass mein Mann schwul ist. Ich bin was wert! Es gibt einige Menschen, die mich wertschätzen und die mich sogar mögen. Und ich hab überhaupt keine Schuld daran, ich kann nicht mal Schuld daran haben, dass mein Mann für ein homosexuelles Leben entschieden hat.”

Wenn du diese Schritte, die ich dir gerade empfohlen habe, beachtest: Hin spüren, benennen, wo im Körper fühlst du´s?, dort hin atmen,  aus dem Körper rausfließen lassen und dich anschließend bewegen, dann bekommen deine Gefühle den Stellenwert, der ihnen gebührt. Sie werden beachtet, aber nicht überwertet. Und wenn du in diesem Zusammenhang noch deine Gedanken beobachtest und sie ersetzt, wenn sie nicht hilfreich sind, dann hast du ein gutes Handwerkszeug, um dir auf eine positive Weise erlauben zu können, dir Zeit für deine Gefühle zu nehmen.

 

 

2. Nimm dir Zeit!

Lass dir Zeit für deine Gefühle

Zeit für deine Wünsche, deine Träume, deine Sehnsüchte, deine Bedürfnisse.

Ja, genau jetzt. Mitten im Chaos. Mitten in dem, dass gerade alles auseinanderbricht und du das Gefühl hast “Aus der Traum!”.

Nimm dir Zeit, setz dich hin und stell dir folgende Frage: Wofür wäre jetzt genau der richtige Zeitpunkt? Wofür wär´s jetzt an der Zeit, es dir zu erlauben? Was könnte das für dich sein?

Und dann tu´s. Tu´s! Mach´s einfach!

Noch ein tierisches Beispiel ☺︎

Ich hab mir lange Zeit einen Hund gewünscht. Als die Kinder klein waren, hatten wir einen, aber über für mich lange Zeit eben nicht. Und als mein Mann seine Fühler ausgestreckte und die ersten Gehversuche in Richtung schwules Leben gemacht hat und meine Söhne doch schon recht flügge waren, war ich einfach viel Zeit mit mir allein. Und ich hab mir gedacht: “Hei, das gibt´s nicht. Hier macht jeder sein Ding und das, was ich eigentlich will, soll nicht möglich sein?” Denn mein Ex-Mann mag Tiere, nur nicht im gemeinsamen Haushalt.

Und was hat die Dagmar gemacht? Ich hab gemerkt, das ist genau die Zeit für mich, wo ich es tun kann. Wo ich mich drüber  hinweg setzen  kann und zu meinem Bedürfnis stehen kann. Und so hab ich mir aus dem Tierschutz ein Hundemädel geholt. Und das war eine gute Entscheidung! Nici hat mich über all die Jahre (am 12. August haben wir unseren 13. Jahrestag!) als Herzenstrost und kleiner Spaßkumpel gerade durch die schwierigen Zeiten begleitet.

Und was ist mit dir und deinen Träumen?

Wenn du im Moment vielleicht gar nicht siehst, was deine Bedürfnisse, deine Wünsche, deine Träume, deine Sehnsüchte sind, dann schau mal in die Zeit vor deiner Beziehung, oder am Anfang deiner Beziehung. Was war das, was du da eigentlich leben wolltest? Und schau mal, ob davon heute noch etwas Bedeutung für dich hat. Und dann geh`s an! Meiner Meinung nach hast du im Moment nichts zu verlieren. Vielleicht ist genau jetzt der richtige Moment, um es zu tun.

 

3. Lass dir Zeit!

Lass dir selbst Zeit mit den Dingen umzugehen, die da jetzt an Veränderungen gerade in deinem Leben passieren. Und gibt auch den Menschen in deinem Umfeld Zeit.

  • Deinem Partner: Der wird vielleicht Zeit brauchen, seine eigenen Antworten zu finden und vielleicht auch, um dir Antworten geben zu können.
  • Deinen Kindern: Je nach dem wie alt sie sind, gehen Kinder ganz unterschiedlich mit der Information um, dass sich in ihrer Familie, in ihrem Leben womöglich einiges sehr stark verändern wird.
  • Den Menschen, die von eurer Situation erfahren: Menschen brauchen unterschiedlich lang, um solche Veränderungen zu akzeptieren und anzunehmen und Menschen gehen unterschiedlich mit solchen Nachrichten um.

Da hab einfach Geduld und Nachsicht. In erster Linie mit dir selbst, aber eben auch mit deinem sozialen Umfeld.

Die andere Seite von “Lass dir Zeit!” und weshalb Gras doch unterschiedlich schnell wächst

Manchmal sagt man so: “Lass dir Zeit! Das braucht halt seine Zeit. Irgendwann kommt die Zeit, dann bist du drüber weg.” Und die Frage, die sich mir da aufdrängt, ist: Ja, wieviel Zeit soll ich mir den lassen? Wie lange dauert´s denn, bis wieder irgendwas gut werden könnte?

Du kennst vielleicht den Spruch “Gras wächst auch nicht schneller, wenn man dran zieht”. Nun, ich seh das ein bisschen anders. Denn Gras wächst besser, wird schöner, dichter und kraftvoller, wenn man´s entsprechend pflegt. Wenn man´s ausreichend gießt, mit Nährstoffen versorgt, wenn es das bekommt, was es braucht.

Und ich denke, das ist bei dir genauso.☺︎ Deswegen bringe ich es immer wieder aufs Tablett, dass es hilfreich ist, sich Unterstützung zu suchen.  Und damit meine ich jetzt nicht deine beste Freundin, sondern ich meine damit jemand, der oder die sich mit dem Thema auskennt. Warum? Weil du dort das bekommen kannst, was du brauchst, damit es womöglich doch etwas schneller geht und du schneller durch bist.

Wann ist IRGENDWANN?

Denn weißt du, dieses “IRGENDWANN wird´s wieder gut.”… was ist dieses Irgendwann? Dieses Irgendwann ist deine Lebenszeit… und die ist nicht unendlich. Deswegen ist schon wichtig, dass du jemanden an deiner Seite hast, der oder die dich begleitet, dafür sorgt, dass du nicht zwischendrin den Mut verlierst, dass du nicht zwischendrin – beim HINDURCH GEHEN – kneifst… Ja, ich sag´s ganz bewusst so, denn man kann auch kneifen zwischendurch, weil´s anstrengend ist. Und wie sieht KNEIFEN aus? Tja, dass du dich vielleicht doch wieder mit halben Lösungen zufreiden gibst, die dein Potential beschneiden und die deine Möglichkeiten beschneiden, die du jetzt durch diese veränderte Situation hättest.

Lass dir Zeit! Ja! Aber überleg dir gut, was du währenddessen tust. Ich glaube so möchte ich es zusammenfassen.

Lass dir Zeit!

Nur achte darauf, was du in dieser Zeit – während du dir Zeit lässt – denkst, fühlst, entscheidest. Denn davon hängt ab, wie lang “Lass dir Zeit” für dich dauern wird. 

(inteama.com)

Deswegen mein Tipp: Wenn du jemanden an deiner Seite haben willst, die darauf achtet, dass du deinen Weg Schritt für Schritt gehst und die dir hilft, dein Leben wieder auf die Reihe zu kriegen, dann klicke unten auf den blauen Button und vereinbare dein kostenloses Orientierungsgespräch mit mir. Oder schreib mir einfach über meine Kontaktseite.

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Dein Mann ist schwul?

Und du weißt nicht, wie es weiter gehen soll? 

Wo immer du gerade stehst, du musst nicht alleine weitergehen. Du musst das nicht alleine schaffen. Du darfst dir Hilfe und Unterstützung holen.

Herzlich Willkommen!

inteama_dagmar_raimund

Ich bin Dagmar Karolina Raimund.

Als Dipl. Lebens- u. Sexualberaterin unterstütze ich dich, dein Leben (und deine Sexualität) erfüllend und selbstbestimmt zu gestalten.

Mit mir als Mentorin an deiner Seite musst du die Herausforderungen, die das Thema “Homosexualität” für dich und deine Partnerschaft mit sich bringt, nicht länger alleine bewältigen.

Ich bin für dich da.